Sexdürre trifft besonders Paare mit Kinder, aber nicht nur die.

Sexuelle Frustration wird als einer der häufigsten Gründe bei der Trennung oder bei Affären angeben. Die meisten Menschen wollen in Liebesbeziehungen ihre sexuelle Bedürfnisse ausleben und sie wollen Beziehungen in denen sie das auch können. Wer in einer Partnerschaft lebt, hat eigentlich auch die besten Voraussetzungen dafür, diese Wünsche zu erfüllen. Scheinbar- nach der ersten Phase der Verliebheit bringt der Aufbau eines gemeinsamen Hausstand, Kinder und Karriereaufbau plötzlich viel Arbeit. Man gewinnt Unmengen von Wäsche, Steuerunterlagen und Familienaktivitäten dazu. Als Paar versucht man durch diese Unbillen zu navigieren und verliert die gemeinsamen alten Gewohnheiten und eben auch die Zeit und Energie für Sex.

Der Berliner Sexualtherapeut Christoph Joseph Ahlers schrieb dazu: ' die grösste Falle in der Vorstellung von Sex in partnerschaftlichen Beziehungen ist das Lauern auf Erotik, Lust und Leidenschaft, die einen aus dem Nichts überfallen soll. Wie ein warmer Regen der Erregung. Diese ominöse Vorstellung von > Lust auf Sex<, die aus dem Nichts von selbst entsteht, gibt es so nicht, den sie ist eine fiktionale Vorstellung aus Hollywood.'

Neben dem aufregenden Spontansex von dem immer alle träumen und reden, gibt es in der langjährigen Partnerschaft auch den Sex als Instandhaltungsmassnahme. Der Sex zwischen dem schmalen Grad zwischen 'keine Lust' und 'warum eigentlich nicht?'- der Sex der sträflich unterbewerteten und für jede Langzeitbeziehung absolut lebenswichtigen Form des Miteinanderseins.

17.8.2017